11 Kriterien eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements

Betriebliche Gesundheitsförderung im Jahr 2021 – BGM Maßnahmen verstehen

 

Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz? Was ist das?

Dieser Blog-Beitrag soll notwendiges Fachwissen und Entscheidungsgrundlagen für ein nachhaltiges BGM liefern. Der folgenden Abschnitte soll ein Grundverständnis zu Belastungen und Beanspruchungen im betrieblichen Kontext vermitteln. In der Arbeitswissenschaft werden eine Vielzahl von unterschiedlichen Grundbegriffen rund um das Thema „Belastungen und Beanspruchungen“ verwendet (vgl. Uhle & Treier, 2015, S.109).

Begriffe und Grundgedanke des „Belastung und Beanspruchung“- Konzeptes wurden aus der Mechanik übernommen. Dort werden alle von außen auf einen Gegenstand einwirkenden Kräfte als eine Belastung bezeichnet. Die Beanspruchung stellt die dadurch ausgelöste Veränderung dar (vgl. Emmermacher, 2008, S.56).

Dieser Ansatz ist seit dem Jahr 2000 fester Bestandteil der DIN EN ISO 10075 und  bildet das heutige Grundverständnis von Belastung und Beanspruchung in der Gesundheitswissenschaft und dient der Arbeitswelt als Verständigungsgrundlage. Die der Norm entnommene Definition soll den Unterschied zwischen Belastung und Beanspruchung noch einmal verdeutlichen. Psychische Belastungen werden darin als „[…]die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken[…]“ definiert. Während die psychische Beanspruchung als „[…]unmittelbare (nicht die langfristige) Auswirkung psychischer Belastung im Individuum, in Abhängigkeit von seinen jeweiligen überdauernden und augenblicklichen Voraussetzungen, einschließlich der individuellen Bewältigungsstrategien[…]“, beschrieben werden (vgl. Emmermacher, 2008, S.56).

In diesem Zusammenhang sind Belastung und Beanspruchung wertneutral definiert, und nicht wie in der Umgangssprache üblich, negativ besetzt.  Häufig wird vernachlässigt, dass Beanspruchungen in Abhängigkeit von den individuellen biologischen, verhaltensbedingten oder psychischen Eigenschaften nicht nur beeinträchtigende sondern auch fördernde Effekte haben können. Frische und Aktiviertheit können beispielsweise Folgen von kurzfristigen positiven Belastungen sein, während langfristige positive Belastungsfaktoren unter anderem Weiterentwicklung und Lernen sind. In den Gesundheitswissenschaften ist hingegen häufig von einer Fehlbeanspruchung die Rede. Hiermit ist gemeint, dass sich zwischen den aus der Arbeit entstehenden Anforderungen und den individuellen Leistungsvoraussetzung des Mitarbeiters eine Diskrepanz ergibt.

In der Arbeitswelt sind Fehlbelastungen in den Arbeitsaufgaben, der Arbeitsumgebung und der Arbeitsorganisation zu finden. Über- und Unterforderung sind Belastungsfaktoren, die in Bezug auf die Arbeitsaufgaben geäußert werden. Lärm, Hitze und Platzmangel sind Belastungsfaktoren der Arbeitsumgebung. Arbeitszeit und Pausenreglung sind Belastungsfaktoren die die Arbeitsorganisation betreffen. Kommt es zwischen dem Vorgesetzten und einem Mitarbeiter zu einem Konflikt, entspricht dies einer psychosozialen Fehlbelastungen (vgl. Uhle & Treier, 2015, S.109).

Zusammengefasst bedeutet dies, dass individuelle Eigenschaften eines Mitarbeiters, wie der Gesundheitszustand, die Bildung, erlernte Handlungsstrategien oder Wahrnehmungs- und Interpretationsstil, bestimmen, wie dieser mit der Bewältigung und Belastung zurechtkommt. Die eigenen Voraussetzungen entscheiden darüber, ob eine Belastung als Herausforderung oder als Stress empfunden wird. Dies bedeutet auch, dass objektiv identische Belastungen aus der Umwelt zu subjektiv unterschiedlich wahrgenommen Beanspruchungen führen können. Gleichermaßen können unterschiedliche Belastungen zu denselben Beanspruchungen führen (vgl. Emmermacher, 2008, S.60).

 

 

 

Quellen:

Uhle, T. & Treier, M. (2015). Betriebliches Gesundheitsmanagement: Gesundheitsförderung in der Arbeitswelt – Mitarbeiter einbinden, Prozesse gestalten, Erfolge messen. (3. Aufl.) Berlin: Springer Verlag

Emmermacher, A. (2008). Gesundheitsmanagement und Weiterbildung – Eine praxisorientierte Methodik zur Steuerung, Qualitätssicherung und Nutzenbestimmung. Wiesbaden: Habler

 

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