Zentrale Entscheidungs- und Steuerungsstruktur eines ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagement

 

Ziele eines ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM)?

Ein ganzheitliches BGM integriert das Thema Mitarbeitergesundheit in das Unternehmensleitbild, die Führungskultur und in weitere Strukturen und Prozesse der Organisation. „BGM ist am erfolgreichsten, wenn es als partizipativer Unternehmensprozess gestaltet wird und die aktive Mitarbeiterbeteiligung fördert, um auf diese Weise die persönlichen Kompetenzen und Mitverantwortung der Beschäftigten zu stärken. Dazu bedarf es einer betrieblichen, partizipativen Steuerungsstruktur in Form eines Lenkungsgremiums.“ (Rösler & Reisinger, 2015, S.647).

Eine Möglichkeit hierfür ist die Erweiterung des Arbeitsschutzausschusses. Die Fachkräfte für Arbeitssicherheit spielen eine wichtige Rolle im BGM. Häufig kommen Impulse für ein BGM von der Arbeitnehmervertretung. Betriebsräte sorgen meist dafür, dass die Ziele eines BGM in Form einer Berteibs- oder Dienstvereinbarung festgehalten werden und sind daher ebenfalls zu integrieren. Durch dieses Vorgehen kann langfristig verhindert werden, dass sich die Beteiligten nicht in einer Streit- und Widerspruchskultur verlieren. Dies ist nicht selten der Fall, da im Gegensatz zum BEM und Arbeitsschutz, dass betriebliche Gesundheitsmanagement keinen gesetzlichen Vorgaben unterliegt (vgl. Rösler & Reisinger, 2015, S.647).

Grundsätzlich ist das BGM und damit auch seine Steuerungsorgane an die betriebliche Struktur anzupassen. Verschiedene Quellen empfehlen die Integration von einem Arbeitgebervertreter, einem Arbeitnehmervertreter, dem Arbeitsschutz, dem BEM, der Schwerbehindertenvertretung und ggf. externe Experten. Dieser Managementkreis legt die Leitlinien für das BGM fest, entwickelt Kennzahlensysteme, kontrolliert die Ergebnisse, bewertet die Projekte unter Beachtung des Finanz- und Investitionsrahmens und kommuniziert Ergebnisse nach außen (vgl. Treier & Uhle, 2015, S.24).

 

Quellen:

Rösler, J. & Reisinger, K. (2015). Betriebliches Gesundheits- und Sozialmanagement. In Mühlheims, L., Hummel, K., Peters-Lange, S., Toepler, E. & Schuhmann, I. (Hrsg.). Handbuch Sozialversicherungswissenschaft. S.637-654. Wiesbaden: Springer Fachmedien

Uhle, T. & Treier, M. (2015). Betriebliches Gesundheitsmanagement: Gesundheitsförderung in der Arbeitswelt – Mitarbeiter einbinden, Prozesse gestalten, Erfolge messen. (3. Aufl.) Berlin: Springer Verlag

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